Aktualisiert am 04.10.2023
Das HubSpot CMS ist zum Global Player auf den Markt der Enterprise-CMS-Systeme emporgestiegen, denn zusammen mit CRM, Marketing, Sales und Service Hub ist es das Schweizer Messer für die gesamte Unternehmenskommunikation. TYPO3 v12 ist aufgrund seiner Skalierbarkeit und Flexibilität im B2B-Mittelstand und bei vielen internationalen Unternehmensgruppen die Nr. 1. Denn das TYPO3 CMS ist eine lizenzkostenfreie Open-Source-Software, die von einer aktiven Community ständig weiterentwickelt wird. Wir vergleichen TYPO3 v12 und das HubSpot CMS für größere, mehrsprachige Websites mittelständischer und internationaler Unternehmen.
Im folgenden Beitrag gehe ich auf Features und Unterschiede zwischen dem HubSpot CMS und TYPO3 ein. Wir setzen bei one medialis beide Systeme seit Jahren in vielen Kundenprojekten produktiv ein, daher beschreibe ich vor allem zu den aus meiner Erfahrung nach wesentlichen Merkmale. Für eine umfangreichen Feature-Vergleich mit subjektiver Wertung, können Sie sich hier die Vergleichstabelle HubSpot CMS vs. TYPO herunterladen (Stand 09/2021).
Kein anderes lizenzkostenfreies Open-Source-System bietet meiner Ansicht nach ein so gut entwickeltes Framework für mittlere bis große internationale (Multisite-) Websites, den Grad an Skalierbarkeit und wirklich langjähriger Weiterentwicklung und Akzeptanz auf dem Markt wie TYPO3 (zur offiziellen TYPO3 Website). Hinzu kommt, dass TYPO3 funktional sehr gut auf die Anforderungen unserer typischen Kundenkreise zugeschnitten ist. Das sind im Schwerpunkt mittlere bis große Websites im B2B-Mittelstand mit mehreren Mandanten und Sprachversionen sowie individueller Funktionalität wie Kundenportale, Produktdatenbanken und anderen Web-Apps. Dazu kommt die hervorragende Eignung des Systems für Intranet oder Extranet mit Schwerpunkt auf Content und Dateisuche. Im Vergleich zu anderen lizenzkostenpflichtigen Enterprise-CMS-Systemen wird TYPO3 12 weltweit von einer breiteren Entwicklerbasis unterstützt und lässt sich für einen Bruchteil der Lizenzkosten solcher Systeme betreiben.
TYPO3 12 kann es funktional problemlos mit lizenzpflichtigen Enterprise-CMS-Lösungen aufnehmen, dazu kommt, dass die Integrations- und Betriebskosten weit unter denen solcher Lösungen liegen und TYPO3 von vielen Agenturen und Entwicklern unterstützt wird. Die riesige Opern-Source-Community entwickelt das System mit einer neuen Major-Version pro Jahr systematisch weiter. Es lässt sich sicher und skalierbar auf eigenen oder gemieteten Servern betreiben.
Das HubSpot CMS Hub Professional bzw. Enterprise ist im Gegensatz zu TYPO3 ein Cloud-CMS mit laufenden Lizenzkosten. Allerdings verfügt es über tief integrierte Funktionen wie CRM, Marketing-Automation, SEO und Content-Erstellung, die weit über die Funktionalität anderer CMS-Systeme hinausgeht. Neben der wartungsfreien Infrastruktur und schnelleren Integration im Vergleich zu TYPO3 glänzt das HubSpot CMS vor allem durch die Anbindung essenzieller Tools für die Digitalisierung der gesamten Unternehmenskommunikation in den Bereichen Marketing, Sales und Service. Dazu gehört seit 2023 auch die Integration von KI. Alle CMS Hub Versionen beinhalten KI-Funktionen für Ideen-, Bild und Textgenerierung sowie Suchmaschinenoptimierung (SEO) direkt
Als Agentur haben wir uns bereits in 2016 dafür entschieden HubSpot-Partner zu werden, weil das HubSpot Marketing Hub schlichtweg das bedienerfreundlichste Marketing-Automationssystem auf dem Markt ist und Mitarbeiter durch die HubSpot-Academy systematisch, kostenfrei und vor allem schnell qualifiziert werden können. Seit ca. 2018 setzen wir zunehmend auch das HubSpot CMS Hub in Projekten ein – seit 2020 auch für große Websites.
Das HubSpot CMS ist noch intuitiver zu bedienen, als das für kleine Websites weltweit beliebte Wordpress, bietet zahlreiche Enterprise-Features wie userspezifische Datenbank-Objekte, Asset-Management, Mehrsprachigkeit, Staging-Umgebung oder Login-Areas (Enterprise) und kommt out of the box mit Blogsystem, E-Mailing-System und einem voll ausgewachsenen CRM. Mit den direkt im Tool integrierten weiteren Hubs (Marketing-Hub, Sales-Hub, Service-Hub und Operations-Hub) kann die gesamte Unternehmenskommunikation, Vertrieb, Service und Datenschnittstellen zentral gesteuert werden. Da die Erklärung weiterer Hubs den Fokus des Artikels sprengen und den Vergleich erschweren würde, konzentriere ich mich auf die Funktionen innerhalb der CMS Hubs Professional und Enterprise. Für kleinere Websites gibt es sogar eine kostenfreie Version und eine sehr günstige Starter-Version!
Sowohl das HubSpot Professional CMS und Enterprise CMS, als auch TYPO3 bieten alle wichtigen Funktionen eines ausgewachsenen CMS-Systems. Neben den Grundfunktionen, die in jedes Content-Management-System gehören, wie das Anlegen von Seiten und Inhaltsblöcken, ein Asset-Management sowie die Verwaltung von Editoren, Rechten uvm. bieten beide Systeme Unterstützung für mehrsprachige Websites, On-Page-SEO-Optimierung sowie die Möglichkeit der Trennung von Live- und Produktionsumgebung über sogenannte Staging-Umgebungen.
Die komfortable Bearbeitung von mehrsprachigen Inhalten, Spracheinstellungen und die Referenzierung von Blöcken aus Standard- oder einer anderen Sprache lassen flexible Sprachversionen Ihrer Websites zu.
Dank des integrierten Übersetzungsmanagers lassen sich Seitenbäume und sogar die Texte Ihrer individuellen Datenbanken problemlos für Übersetzungstools wie Trados oder einfach als Excel-Dateien exportieren und importieren.
TYPO3 bietet für Seiten und sogar pro Element die Möglichkeit der Zuweisung von Rechten, der zeitlichen Aussteuerung sowie der Referenzierung auf beliebigen Seiten.
Das integrierte Erweiterungs-Framework erlaubt die Entwicklung für nahezu jede Art von Web-App. So können Module wie Produkt-Konfiguratoren, Webinar-Buchungen oder Produktdatenbanken beliebig per Schnittstelle angebunden oder nativ im System umgesetzt werden – inklusive individualisierter Administrationsoberfläche direkt in TYPO3. Bestehende CMS-Objekte wie Seiten oder Content-Elemente können kategorisiert und um eigene Felder und Funktionalität erweitert werden.
Unterschiedliche Websites, Landing-Pages oder eigenständige Länder-Websites lassen sich nahezu beliebig mit Domains konnektieren und routen.
Über die HubSpot-Extension für TYPO3 lassen sich sogar viele Funktionen des HubSpot Marketing Hubs in TYPO3 nutzen.
HubSpot punktet vor allem durch die in allen nahtlose Integration von CRM, Blog und E-Mail-Marketing-Funktionen und bietet integriertes A/B Testing für alle Seiten. Die integrierten KI-Funktionen erlauben eine effiziente Erstellung von Inhalten. Neben Text-/Bildgenerierung und intelligenter SEO-Analyse, können durch die neuen KI-Funktionen auch CTAs oder Landing-Pages viel einfacher erstellt werden.
Der intuitive Formular-Editor erlaubt es auf einfachste Weise, auch komplexe Formulare zu erstellen. Die Formulare können dann direkt auf der passenden Landing-Page im Landing-Page Editor integriert werden – inklusive Follow-Ups. Die so gewonnenen Leads wandern direkt segmentiert ins CRM.
Über intelligenten Content lassen sich Inhaltselemente Ihrer Seiten so aussteuern, dass wiedererkannte Besucher interessensbasiert den jeweils passenden Content angezeigt bekommen. Auch für Besucher aus unterschiedlichen Regionen oder Quellen können Sie eigene Inhalte zuspielen.
Kunden-Portale oder andere Login-geschützte Bereiche werden im Handumdrehen erstellt und erfordern kaum Coding-Aufwand.
Der neue Drag & Drop Editor macht das Anlegen von Inhalten, Modulen sowie Templates für Redakteure und Frontend-Developer einfacher und schneller.
Über Module erhalten Seiten individuelle Elemente und auch zusätzliche Funktionalität. Zusammen mit den integrierten HubDB Datenbanken und den in Enterprise enthaltenen AWS Serverless Functions können mächtige Web-Apps nativ integriert werden. Doch selbst für Nutzer des CMS Professional können Web-Apps wie Produkt-Konfiguratoren in HubSpot eingesetzt werden. Durch die HubSpot-API in Verbindung mit einem Framework wie Symfony realisieren wir beispielsweise automatisierte Datenimporte, Produktkonfiguratoren oder individuelle Erweiterungen der Funktionalität.
Der integrierte Chat-Bot ermöglicht die automatisierte Generierung von Leads und Live-Support auf der Website. Außerdem lässt sich der Chat mit einer KI-Assistenz verbinden, die intelligent auf das "Wissen" aus Website, Knowledgebase oder eigenen Dokumenten zurückgreifen und sogar Support-Aufgaben übernehmen können.
Das CRM ist das Herzstück für alle online generierten Leads und lässt sich bei Bedarf über die integrierte Schnittstelle direkt mit Salesforce synchronisieren (auch Microsoft Dynamics uvm.) – egal ob Sie diese über Formulare auf Website oder Landing-Pages, E-Mail-Marketing oder via Chat gewonnen haben.
Im CRM überblicken Sie die komplette Historie der Customer-Journey Ihrer Leads. So sehen Sie bei entsprechender Einwilligung beispielsweise welche Seiten sich ein Lead angeschaut hat: vorausgegangene E-Mail bzw. Chat-Kommunikation, ob der letzte Newsletter geöffnet wurde oder Ihr Angebot eingesehen wurde.
Die integrierten Berichte geben detaillierte Auskunft über die Performance Ihrer Online-Kanäle, Ads und Social Media. Sie sehen Quellen, Seiten, Öffnungsraten, Klicks und Konversionen – ohne dies vorher erst einrichten zu müssen, wie es etwa bei Events in Google Analytics der Fall wäre.
Bei TYPO3 erscheint einmal pro Jahr eine neue Major Version, die LTS (Long Term Support) Version. Jede LTS wird 1,5 Jahre lang mit regulären, danach weitere 1,5 Jahre mit Sicherheitsupdates und Bugfixes versorgt. Selbst wenn nach dieser Zeit ein Weiterbetrieb ohne Upgrade notwendig ist, kann mit dem kostenpflichtigen "eLTS Support" (extended) die Plattform weiter betrieben werden. Hier finden Sie alle Infos zu den Support-Roadmaps der einzelnen TYPO3-Versionen.
Bei TYPO3 fallen keine Lizenz- oder Mietkosten an, es muss aber von Ihnen oder der Agentur gehostet und regelmäßig aktualisiert werden. Für das Hosting auf Mietservern, eigenen Servern oder in der Cloud sowie für das Einspielen neuer Patches, Minor-Versionen oder das Update auf eine neue Major-Version, ist eine regelmäßige Wartung notwendig.
Das HubSpot (Enterprise) CMS läuft wie alle Hubs als SAAS (software as a service), sodass alle Updates und neuen Features automatisch zur Verfügung stehen. Hosting- und Wartungskosten entfallen also fast gänzlich.
Bei beiden Systemen sollte Ihre Agentur für laufenden Support sorgen, bei HubSpot ist aber im Gegensatz zu TYPO3 ein persönlicher Live-Support per Chat, Telefon oder Ticket beinhaltet, der bei vielen Fragen schnelle Hilfe leistet.
Beide Systeme sind sehr gut dokumentiert und es gibt aufgrund der zahlreichen Nutzer und Entwickler viele mehr oder weniger hilfreiche Forenbeiträge :)
TYPO3 bietet ein umfangreiches Extension-Repository mit zahlreichen kostenfreien Erweiterungen, die allerdings von Integratoren installiert werden sollten, da häufig Anpassungen notwendig sind.
Im HubSpot Appmarketplace findet man kostenfreie sowie kostenpflichtige Apps und Templates für das CMS und alle weiteren Hubs, deren Einrichtung in der Regel einfacher ist, als in TYPO3.
Die Lernkurve für die verschiedenen Nutzerkreise wie Redakteure, Programmierer oder Marketing-Manager ist in HubSpot flacher und schneller, da über die HubSpot Academy Video-Lernkurse inklusive kostenfreie Zertifizierungen für alle Bereiche von HubSpot angeboten werden. Zudem ist die Dokumentation für Entwickler klar strukturiert und die flexible API erlaubt es, nahezu alle Aspekte des Systems fernzusteuern und so funktional zu erweitern.
one medialis konnte aktiv bei der deutschen Version der HubSpot Academy mitwirken. Hier sehen wir COO und HubSpot Certified Trainer Hanta Seewald im Zertifikatskurs "E-Mail-Marketing".
In Puncto Sicherheit und Performance bieten beide Systeme einen völlig unterschiedlichen Ansatz. Da TYPO3 selbst gehostet wird, liegt die Kontrolle über Sicherheit und Skalierung komplett in Ihren Händen bzw. bei Agentur oder Hoster. Über integrierte und eigene zusätzliche Caches, verteilte Serverarchitekturen oder externe CDN-Systeme, lässt sich die Performance flexibel skalieren. In Version 12 wurde TYPO3 durch Content und Passwort Security Policies inkl. 2-Faktor-Authentifizierung ergänzt.
HubSpot verfügt als Cloud-System über integrierte Sicherheitsaspekte wie Firewall, 2-Faktor-Authentifizierung und ein eigenes Sicherheitsteam, welches permanent das System überwacht. Bei der Bestellung kann als Serverstandort nun auch Deutschland ausgewählt werden, was wichtig für Datenschützer ist. Die Software Cloudflare ist direkt in HubSpot integriert, somit hat man automatisch ein CDN für weltweit hohe Performance samt Sicherheit durch DDos-Schutz und Bot-Abwehr. Funktionen zum optimierten Laden von Bildern sind in beiden Systemen vorhanden, bei HubSpot stehen diese Funktionen direkt zur Verfügung, ohne dass wie in TYPO3 eine Erweiterung dafür installiert werden muss.
Vielleicht ist die Wahl ja doch nicht so schwer 🤔 – hier unsere Pro und Contras für beide CMS:
Unternehmen, die mehrere Websites für unterschiedliche Marken oder Unternehmen in einem System sowie komplexe Sprachsetups benötigen, sind mit TYPO3 in der Regel besser bedient. TYPO3 bietet zudem die volle Kontrolle über das System, Server und Erweiterungen. So können im TYPO3 Backend individuelle Oberflächen für die Administration eigener Webanwendungen integriert werden, was die zentrale Pflege der Daten in TYPO3 ermöglicht. Diese Flexibilität erfordert logischerweise im Vergleich zu HubSpot einen höheren Entwicklungsaufwand. Ein großer Pluspunkt in Bezug auf Aufwand in TYPO3 v12 sind allerdings die neuen Webhooks, die nun eine einfache Echtzeit-Kommunikation mit anderen Systemen erlauben. Innerhalb einer Systeminstanz können in TYPO viele unterschiedliche Domains mit völlig verschiedenen Websites verwaltet werden. Die Funktionen für das Kopieren oder Referenzieren von Seitenbäumen, Seitenelementen oder Datensätzen ist beim Pflegen der Inhalte extrem hilfreich. Beim Übersetzungsmanagement bietet TYPO3 zusätzlich zu HubSpot Import/Export für Übersetzungssoftware wie Trados und die Spracheinstellungen sind flexibler. So können beispielsweise unterschiedliche Standardsprachen pro Website mit abweichenden mehrstufigen Fallbacks zu anderen Sprachen gesteuert werden. Wer in Bezug auf Datenschutz & DSGVO alles unter voller Kontrolle halten möchte, kann dies mit einer TYPO3-Installation auf eigenen Servern problemlos sicherstellen.
Unternehmen, die auf einfaches und schnelles Erstellen und Verteilen von Inhalten für Ihre Websites und weitere Kanäle sowie Multichannel-Steuerung mit Marketing-Automation setzen, sind in der Regel mit HubSpot besser bedient. Durch sehr gute Dokumentation und Support, die einfache Systemverwaltung und Vorlagenerstellung lassen sich Design- und Systemanpassungen im Vergleich zu TYPO3 einfacher durch Mitarbeiter im Unternehmen realisieren und erfordern nicht zwingend die Unterstützung einer Agentur. Das HubSpot Enterprise CMS lässt Sie mehrere Websites und Sprachversionen verwalten und beinhaltet seit kurzem 10 Inklusiv-Domains. Damit bietet es eine ideale Grundlage für größere Unternehmen, die sich auf Inbound-Marketing und Lead-Generierung fokussieren wollen und sich ein zentrales Tool für die Digitalisierung Ihrer Kommunikation wünschen. Vor allem durch die direkte Integration von KI, Blog, E-Mail-Marketing und der Formularerstellung ist HubSpot überlegen, da es für TYPO3 keine gleichwertigen Extensions gibt und dafür besser externe Tools verwendet werden sollten. Funktionen für die Website, die nicht bereits in HubSpot vorhanden sind, lassen sich über Module und Serverless-Komponenten sehr einfach ergänzen. Komplexe Anwendungen wie Produktdatenbanken werden via HubDB und API oder externer Web-Apps integriert. Die sehr gut dokumentierte HubSpot API und automatisierte Workflows erlauben eine einfachere Anbindung von Drittsystemen. Die Lizenzkosten relativieren sich, wenn man bedenkt, dass die Kosten für Hosting-Infrastruktur und Updates wegfallen, zudem sind die initialen Kosten bei der Einrichtung des Systems geringer. Auch Sorgen in Bezug auf Cloud-Software und DSGVO sollten der Vergangenheit angehören, denn alle HubSpot CMS Hubs ab 2020 werden direkt in der EU gehostet - im neuen Rechenzentrum in Frankfurt am Main.