Themen: SEO - Suchmaschinenoptimierung
Was ist eine Pillar Page und wozu brauche ich sie?
Veröffentlich am
05. Juni 2019
7 Minuten
Die Pillar Page nimmt eine zentrale Rolle in jeder SEO-Strategie ein. Sie bildet den Kern eines Themenclusters und ist so maßgeblich dafür verantwortlich, eine hohe Sichtbarkeit für dieses Thema zu schaffen. Wir verraten Ihnen, was eine Pillar Page genau ist und wie Sie eine solche Seite erstellen können.
Jeder, der sich schon einmal eingehender mit dem Thema SEO befasst hat, ist mit Sicherheit auch über den Begriff "Pillar Page" gestolpert. Doch was ist überhaupt eine Pillar Page? Brauche ich so etwas wirklich? Und falls ja: Wie erstelle ich eine solche Seite?
Was ist eine Pillar Page?
Der Begriff "Pillar" kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "Säule" oder "Pfeiler". Eine Pillar Page ist demnach eine Seite auf Ihrer Website, die dem Besucher einen Überblick über ein bestimmtes Themenfeld bietet. Ein solches Themenfeld könnte z.B. "Google Ads" sein. Auf der Pillar Page wird beschrieben, welche Teilbereiche das Themenfeld umfasst, diese werden jedoch noch nicht in der Tiefe ausgeführt.
Die Pillar Page ist jedoch mehr als nur eine Übersichtsseite. Sie bildet auch den Ankerpunkt für Ihre SEO-Bestrebungen in diesem Themengebiet. Rund um die Pillar Page sollten Sie nämlich weitere Beiträge verfassen, die auf spezifische Teilbereiche des Themenfelds eingehen und diese nun im Detail ausführen. Im obigen Beispiel könnten das z.B. Blog-Beiträge zu Themen wie "Was sind erfolgsversprechende Bidding-Strategien für Google Ads?" sein. Die Beiträge werden mit der Pillar Page durch Verlinkung verknüpft und bilden mit ihr einen großen, SEO-relevanten Themencluster.
Wozu brauche ich eine Pillar Page?
So weit, so gut. Eine Pillar Page ist also eine Seite, die eine Zusammenfassung eines Themenfeldes gibt und auf Beiträge mit spezifischen Teilbereichen des Themas verlinkt. Doch muss es wirklich so kompliziert sein? Reicht es nicht aus, meine Beiträge einfach auf ein bestimmtes Keyword zu optimieren?
Es gibt zwei gute Gründe, die dagegen sprechen. Zum einen hat sich das Suchverhalten in den letzten Jahren erheblich verändert. Nutzer geben immer häufiger spezifische Suchbegriffe oder sogar ausformulierte Sätze bei Google & Co. ein. Nach einer Studie von ahrefs bestehen schon knapp 30% aller Suchanfragen mit einem monatlichen Suchvolumen von über 10.000 aus drei oder mehr Wörtern, bei Anfragen mit geringerem Suchvolumen sind es weit über 50%.
Quelle: https://www.shutterstock.com/
Zum anderen hat Google seinen Suchalgorithmus in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und ist dabei immer stärker von einzelnen Keywords hin zu Themen gewandert. Ein Beispiel: Wenn Sie nach "Sporthose Damen" suchen, werden Sie in den Ergebnissen auch auf "Leggins" stoßen. Google ist also in der Lage, Suchbegriffe einem Themenfeld zuzuordnen, die Bedeutung einzelner Keywords nimmt demnach ab.
Mit einer Cluster-Struktur (= Pillar Page + spezifische Beiträge) sorgen Sie dafür, dass Ihre Beiträge in der Masse an Content nicht verloren gehen. Damit schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen ist Ihre Website benutzerfreundlicher gestaltet, was es Besuchern ermöglicht, die gewünschten Beiträge schneller zu finden.
Zum anderen erkennt auch Google schneller, zu welchem Themenfeld ein einzelner Beitrag gehört. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es bei einer Suchanfrage in diesem Themenfeld mehrere Beiträge in die Suchergebnisse schaffen. Darüber hinaus wirkt sich die benutzerfreundliche Seitenstruktur auch positiv auf Ihr Ranking aus.
Wie erstelle ich eine Pillar Page?
Sie haben nun gelernt, was eine Pillar Page ist und wie Sie Ihnen bei der Erreichung Ihrer SEO-Ziele hilft. Nun stellt sich zwangsläufig die Frage: Und wie erstelle ich eine solche Seite? Fünf Schritte sind hierbei zu beachten.
1. Wählen Sie ein geeignetes Themenfeld für Ihre Pillar Page!
Zunächst sollten Sie sich fragen, für welche Themenfelder Sie überhaupt bekannt sein möchten. Folgende Denkanstöße sind dabei hilfreich:
- Wofür stehe ich als Unternehmen?
- Anhand welcher Themen möchte ich von potenziellen Kunden gefunden werden?
- Um welche Themen drehen sich die Beiträge, die ich bereits verfasst habe?
Denken Sie daran: Letztlich ist es das Ziel, mit einer Pillar Page eine möglichst hohe SEO-Autorität für ein Themenfeld aufzubauen. Hier ist auch die Verbindungslinie zum Inbound-Marketing. Denn je höher Google Ihre Beiträge rankt, desto leichter werden potenzielle Kunden auch auf Ihr Unternehmen aufmerksam.
Quelle: https://www.shutterstock.com/
Wichtig ist auch, das Themenfeld weder zu eng noch zu breit zu wählen. Das Thema "SEO" wäre beispielsweise viel zu umfassend für eine einzelne Pillar Page. Hingegen ist der Bereich "Bidding-Strategien für Google Ads" zu spezifisch und es wäre sehr schwierig, genügend Beiträge für dieses Themenfeld zu verfassen.
2. Finden Sie die relevanten Unterthemen!
Im nächsten Schritt sollten Sie nun alle relevanten Unterthemen ermitteln, die Sie mit spezifischen Beiträgen bespielen möchten. In unserem gewählten Beispiel sollten Sie sich fragen: "Was muss ich als Marketer alles über das Thema Google Ads wissen?". Sie können die relevanten Teilbereiche am besten finden, indem Sie zum gewählten Themenfeld eine Keyword-Recherche durchführen. Wie man so etwas macht, haben wir in unserem Beitrag "In 6 Schritten zur gelungenen Keyword-Recherche" erklärt.
Zudem kann es helfen, sich zunächst einen Überblick über die bereits bestehenden Beiträge zu verschaffen. Eine Übersichtstabelle in Excel oder eine Mind-Map bieten hierzu eine gute Möglichkeit. Auf diese Weise lassen sich Lücken in Themenfeldern leichter erkennen und man hat einen ersten Ansatzpunkt, welche Beiträge in Zukunft noch verfasst werden müssen.
3. Füllen Sie Ihre Pillar Page mit Inhalten!
Nun geht es ans Eingemachte: Nachdem Sie ein passendes Themenfeld gewählt und die relevanten Teilbereiche identifiziert haben, müssen Sie Ihre Pillar Page mit Inhalten füllen. Grundsätzlich sollten Sie hierbei auf drei Dinge achten: Eine logische Gliederung, eine saubere Struktur sowie eine ansprechende Gestaltung.
Zu Beginn sollten Sie das Themenfeld definieren und logisch gliedern. Welche Teilbereiche gehören dazu? Bauen diese aufeinander auf? Wie kann ich dem Besucher das Thema am besten vermitteln? Wichtig ist: Sie sollten alle relevanten Teilbereiche erwähnen, jedoch nicht ausführlich erläutern. Verlinken Sie stattdessen auf einen spezifischeren Beitrag.
Im nächsten Schritt sollten Sie sich um die Seitenstruktur kümmern. Eine Pillar Page kann je nach Thema sehr lang und ausführlich werden. Fügen Sie daher ein Navigationsmenü oder Inhaltsverzeichnis zu Ihrer Seite hinzu und verwenden Sie an geeigneter Stelle aussagekräftige Zwischenüberschriften. Sie machen es dem Leser so leichter, das Thema zu erfassen und zum gewünschten Unterpunkt zurückzukehren.
Als Letztes sollten Sie Ihren Inhalten eine ansprechende Form verleihen. Bilder, Videos und Infografiken bieten hierzu eine gute Möglichkeit. Wenn es das Thema erlaubt, können Sie auch auf Case Studies oder Erfahrungsberichte zurückgreifen. Grundsätzlich gilt: Wählen Sie das Format, das am besten dazu geeignet ist, Ihre Inhalte zu unterstützen.
Quelle: https://www.hubspot.de/
Werfen wir zuletzt noch einen Blick auf zwei gelungene Beispiele. HubSpots Pillar Page zu Facebook-Marketing wird häufig als Vorbild aufgeführt. Die Seite besitzt ein sehr ansprechendes Design, deckt alle relevanten Teilbereiche des Themas ab und ist logisch und sehr benutzerfreundlich gestaltet. Zudem finden sich zahlreiche Verlinkungen zu Blog-Artikeln mit spezifischen Unterthemen, wie z.B. Tipps für eine erfolgreiche Facebook-Unternehmensseite.
Auch Matthew Barbys Seite zu Customer Acquisition Strategies ist einen Besuch wert. Hier fehlen zwar die für eine Pillar Page typischen Querverweise, jedoch wird das Themenfeld in all seinen Facetten beschrieben und anhand vieler Beispiele veranschaulicht.
4. Bauen Sie durch Verlinkung einen Themencluster auf!
Es wurde an verschiedenen Stellen bereits angesprochen: Die Pillar Page gibt lediglich einen Überblick über ein Themenfeld, einzelne Teilbereiche werden dann in spezifischeren Beiträgen entfaltet. Um einen SEO-relevanten Themencluster zu schaffen, müssen Beiträge und Pillar Page nun miteinander verknüpft werden.
Konkret bedeutet das: Verlinken Sie von Ihrer Pillar Page auf die spezifischen Beiträge, damit sich ein Besucher näher mit einem Teilbereich befassen kann. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um Blog-Artikel, aber auch News-Beiträge oder Inhalte anderer Seiten können Sie verlinken. Von den einzelnen Beiträgen sollte natürlich auch ein Link zurück auf Ihre Pillar Page führen.
5. Halten Sie Ihre Pillar Page auf dem neusten Stand!
Sie haben eine ansprechende Pillar Page erstellt und mit den einzelnen Cluster-Seiten verlinkt? Dann haben Sie es fast geschafft! Als Letztes sollten Sie nun darauf achten, Ihre Pillar Page regelmäßig upzudaten. Dies ist wichtig, da die Seite eine zentrale Rolle in Ihrer SEO-Strategie spielt und einen ersten Einblick in das gewählte Themenfeld bietet.
Quelle: https://www.shutterstock.com/
Es gibt verschiedene Gründe, die eine Überholung Ihrer Pillar Page erforderlich machen. Zum einen kann es Neuerungen im gewählten Themenfeld geben. Entscheidet sich Goolge beispielsweise dafür, sein Entgeltsystem für Google Ads zu ändern, sollten Sie das logischerweise auch in einer Pillar Page zu diesem Thema berücksichtigen.
Zum anderen können sich auch neue Möglichkeiten für Verlinkungen ergeben. Wenn Sie regelmäßig bloggen, werden Sie wahrscheinlich auch Beiträge verfassen, die Sie mit Ihrer Pillar Page verknüpfen können. Weiten Sie Ihren Themencluster Schritt für Schritt aus und unterziehen Sie auch die einzelnen Beiträge regelmäßig einer Auffrischung.
Fazit
Eine Pillar Page dient als Übersichtsseite für ein bestimmtes Themenfeld und bildet den Ausgangspunkt für den Aufbau eines SEO-sichtbaren Themenclusters. Wer eine Pillar Page erstellen möchte, muss zunächst das Thema eingrenzen und die dazugehörigen Unterthemen identifizieren. Im Anschluss wird die Seite dann mit Inhalten befüllt, mit Beiträgen zu spezifischen Unterthemen verlinkt und regelmäßig aktualisiert.
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